Netzwerkarbeit für ein Kompetenzzentrum der Kinderpalliative Care in Südtirol (Beatrix Aigner)

Die Auseinandersetzung mit existenziellen Themen, humanitären Anliegen und der Frage nach einer konstruktiven Bewältigung der gesellschaftlichen Entwicklungsaufgaben bestimmen das Veranstaltungsprogramm. Wir suchen die  Kooperation mit Kindergarten, Schule, Universität, mit der Kunst und den Sozialverbänden unseres Landes. Wir setzten uns aktiv für die bürgerliche, kulturelle, soziale und allgemeine Entwicklung der Gesellschaft ein.

Im Vordergrund steht die Sensibilisierung der Öffentlichkeit für die besondere Lebenssituation von Kindern, die unheilbar krank sind. Wir möchten gesellschaftliche Kraft für die Errichtung eines Kompetenzzentrums mobilisieren, das die breit gestreuten Synergien von Palliative-Care, Sanitätsbetrieb, Bildungsinstitutionen, sozialpädagogischen Verbänden, Wissenschaft und Kunst zusammenführt. Es geht um den Wert des Lebens, um die Bedürfnisse von Kindern und Familien, um die Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Zukunftsfragen, auch um das Verständnis von Heimat im Prozess der Globalisierung.  

Unter Palliative Care verstehen wir viel mehr als nur den Aufbau einer medizinisch- pflegerischen Versorgungsstation im Endstadium der Erkrankung.  Unser Engagement zielt auf die Bündelung der gesellschaftlichen Ressourcen: Wir möchten im besten Sinne der interdisziplinären Netzwerkbildung die Einbettung der betroffenen Kinder und ihrer Familien in unser gesellschaftliches Leben fördern. Der Aufbau eines Kompetenzzentrums der Palliative Care erfordert multidisziplinäres Denken, das alle Kräfte bündelt und auf ein Zusammenwirken der Bildungsinstitutionen mit den sozialen Trägerorganisationen und dem Sanitätsbetrieb zielorientiert hinarbeitet.   

 

Warum braucht es eine Palliative Care Einrichtung für Kinder in Südtirol?

Kinder und Jugendliche mit lebensverkürzenden Erkrankungen sind auf intensive Unterstützung angewiesen. Sie brauchen einen professionellen Bezugsort, wo sie sowohl stationäre als auch ambulante medizinische, pflegerische, psychologische Betreuung erhalten und die betroffenen Familien alltagspraktische Entlastung und psychosoziale Unterstützung finden. Die Hilfestellung muss auch Kitas, Kindergärten und Schulen  erreichen und in Bedarfsfällen Trauerbewältigung bieten.

  

Palliative Care für Kinder - Menschlicher Beistand

Die Erhaltung und Entwicklung der Lebensqualität von Kindern und Familien ist ein grundlegendes Ziel von Lions. Der Aufbau eines Kooperationsnetzwerkes zur Erhaltung und Entwicklung der Lebensqualität von Kindern und Familien steht für Beatrix Aigner, die Präsidentin des Lions Clubs Egna Neumarkt, an erster Stelle. Ihre Bemühungen greifen das Vorhaben der Landesrätin für Gesundheit Dr. Martha Stocker auf, die im öffentlichen Gesundheitssystem einen Ort der menschlichen Zuversicht und der ärztlichen Versorgung für Kinder mit lebenslimitierender Erkrankung schaffen möchte.  Die Impulsgeberin des pädiatrischen  Palliative Care Projektes ist die Stabstellenleiterin der Pflegedirektion des Sanitätsbetriebes,  Dr. Marianne Siller.

Der Start des Palliative Care Projektes für Kinder erfolgte unter der Lions Präsidentschaft des letzten Jahres 2015/16 durch Dr. Michael Oberhuber. Die Präsidentin des heurigen Jahres Dr. Beatrix Aigner, langjährig Führungsverantwortliche der Kindergärten des Unterlandes, betrachtet es als Auftrag, ihre Berufserfahrung für die positive Entwicklung des Palliative Care Projektes einzusetzen. Die Kooperation mit den Bildungsinstitutionen, den Sozialverbänden und den zuständigen Stellen des Sanitätsbetriebes ist auf Ressourcenbündelung aller verfügbaren Kräfte gerichtet.

Lebensmut und Lachen sind im Sterbeprozess essenziell. Sie bringen Licht in die dunkelsten Zeiten: Wir können den betroffenen Kindern und Familien nicht den Schmerz abnehmen, aber wir wollen ihnen die Sicherheit geben, dass sie nicht allein gelassen sind. Wo es keine offenkundigen Lösungen gibt, ist der menschliche Beistand der Zivilgesellschaft gefordert. Dem letztjährigen Zonen-Präsidenten Dr. Josef Auer gelang es, alle Lions Clubs Südtirols für die finanzielle Unterstützung der Neugründung des Fördervereins „MOMO Palliative Care für Kinder“ zu gewinnen. Im Vorstand von Momo werden die Lions Clubs Südtirols durch die engagierte Ärztin Dr. Gerlinde von Fioreschy vertreten.

 

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